Mittwoch, 15. August 2012

Labyrinth

Ich habe aus einem Karton einer Kaskadendomlieferung ein kleines Labyrinth gebastelt (90x60x20). Wir finden es super! :D


 


Eine Kunststoffscheibe eines nicht benötigten Bilderrahmens sorgt für Durchblick.

Richie und Tommy

Jupp verschwindet hinten in der Röhre, vorne knuspert Richie

Jupp mit einem Kürbiskern in der Schnute :)

Montag, 13. August 2012

Joey

Jedes Tier hat innerhalb seiner (evolutionär entwickelten) Vorstellungs- und Erfahrungswelt Handlungsoptionen, innerhalb derer es wählen kann. Ständig müssen Sachverhalte abgewogen und Entscheidungen getroffen werden. Bei sozialen Lebewesen kommt noch das Verhalten innerhalb der Gruppe hinzu. Was kann ich wem gegenüber machen oder nicht? Gar nicht so leichte Entscheidungen. Dabei spielt natürlich auch der Charakter eine Rolle. Mr. Ich-will-mit-dem-Kopf-durch-die-Wand wird sich sicherlich mit mehr Nachdruck gegenüber seinen Kollegen durchsetzten als ein Diplomat.

Mein Rudelchef Juri ist zum Beispiel so ein Diplomat. Als Rattenkind hatte er nur herumkaspern im Sinn und bei ihm dachte ich immer: der wird kein Chef, der wird allenfalls ein Chef-Kumpel.
Aufgrund einer Integration mit einer etwas jüngeren Jungsgruppe kam er fast automatisch dennoch in diese Position und es ist interessant zu beobachten, wie er versucht, sich mit relativ milden Mitteln zu behaupten. Ich glaube, lange wird er das so nicht durchhalten....
Aber um Juri sollte es hier eigentlich garnicht gehen, sondern um Joey.

Der kleine "schwarze Teufel" hat eine seltsame Handlungsoption gewählt, seine zwar größeren, aber mit weniger Durchsetzungsvermögen ausgestatteten Brüder zu ... ja ...  ärgern? zu quälen?

Er beißt seinen flüchtenden Brüdern in die Schwanzspitzen. Sie versuchen vor ihm meist in Hütten oder Hängematten Schutz zu suchen. Das einzige, was herausschaut oder herunterbaumelt, sind ihre Schwänzchen. Dort beißt er dann beherzt rein. Übrigens auch, wenn gar keine Verfolgungsjagd stattgefunden hat, sondern auch dann, wenn er einfach -aus nur ihn bekannten Gründen etwas gereizt-  zufällig des Weges kommt und ein Schwänzchen baumeln sieht, wird ordentlich rein gebissen. Das blutet natürlich fürchterlich und im Dom sieht es regelmäßig aus wie im Schlachthaus.
Dabei weiß er genau, welches Schwänzchen da baumelt, denn wohlweislich beißt er weder Chef Juri noch seinen Bruder Jupp (das aber nicht, weil Jupp ihm überlegen wäre, sondern weil er ein massives sexuelles Interesse an Kastrat Jupp hat.)

Ich finde das Verhalten ungewöhnlich, denn in der Tat habe ich schon viele Verfolgungsjagden erlebt und es wäre ein leichtes, die Gejagten mit einen Biß in den Schwanz aufzuhalten. Das wird aber nicht gemacht.Warum eigentlich?

Weil er seine Brüder immer und immer wieder blutig gebissen hat und sich auch nach längerer Zeit keine Tendenz zur Änderung abzeichnetete, musste ich dafür sorgen, dass sich an seinem Options-Kasten "Gewaltanwendung" etwas ändert - ich habe ihn am 06.08. kastrieren lassen.
Es tut mir Leid Joey, aber im Sinne deiner Brüder ging es wirklich nicht anders.

Nach einer Woche kann ich sagen: sehr gute Entscheidung! Die ganze Gruppe ist sichtlich entspannter, seit Joey keine "Anfälle" mehr bekommt. Alle sind wieder viel aktiver. Auch Jupp wird nicht mehr pausenlos bestiegen, was sich auf beider Stresslevel wunderbar entspannend auswirkt.

Endlich wieder ein lässiges Jungs-Rudel :)

Freitag, 13. Juli 2012

Haben Ratten Rechte?

Wir verformen ihre Körper, bis sie nicht mehr wie Ratten aussehen - machen sie haarlos, schwanzlos und versetzen ihre Ohren. Wir pressen sie in unser mageres Zeit- und Finanzbudget. Wir sperren sie für den Auslauf in kleine Kammern oder hinter riesige Absperrwände - die meisten bekommen gar keinen Auslauf. Wir halten sie zu zweit und kaufen Rattenkinder einzeln und schädigen mit beidem nachweislich ihre Entwicklung. Und weil daraus Verhaltensprobleme entstehen, verabreichen wir ihnen Medikamente und kastrieren sie. Kastriert werden Jungs grundsätzlich, weil sie riechen, weil die Hoden hässlich sind, weil wir Schmusetiere haben wollen, weil...

Es wird Zeit, dass sich was dreht.

In der nächsten Rodentia, die unter dem Thema "Kleinsäuger im Tierschutz" am 31. August erscheint,  wird es einen Artikel zur Kastrationsfrage bei Ratten geben. Das Thema wird als kontrovers bezeichnet  und in den Ring steigen die in verschiedenen Foren bekannten Kastrationsgegner hartmut und SpringenderPunk(t).
Hartmut hat bereits im Rattgeber über das Thema geschrieben. Auf seiner Homepage Rattenschaden stellt er den Text als Download  zur Verfügung.

Samstag, 7. Juli 2012

Von Hinterhirnis und Vorderhirnis

*wow* ein echter Karen Pryor Clicker^^


Am Mittwoch war die Veranstaltung "Wie lernt mein Hund? Basiswissen für erfolgreiches Training" (siehe auch diesen Blogbeitrag).
Nachdem ich meine Teilnahme zugesagt habe, schloss sich auch besagte hundehaltende Freundin an. Bei anderen löste meine Teilnahme wohl zunächst Verwirrung aus. "Ist die jetzt auch auf den Hund gekommen?". Nope :)

Es war eine tolle gemütliche Veranstaltung mit etwa 10 Personen. Ich war die einzige Nicht-Hundehalterin und es haben sich wohl einige gewundert, weshalb Uli, die den Vortrag hielt, mich auch direkt mit  kurzen Hinweisen zur Rattenkonditionierung ansprach *hihi*. Beim nächsten Vortrag im August bin ich auf jeden Fall wieder dabei.

Es ging natürlich in dieser ersten Veranstaltung um die allgemeinen Grundzüge der Konditionierung. Dabei muss zunächst die klassische Konditionierung von der operanten Konditionierung unterschieden werden. Bei der klassischen Konditionierung hat der Organismus (völlig egal, ob Mensch oder Tier) keine Kontrolle über den Reiz oder die Reaktion. Hierbei wird ein neutraler Reiz (etwas völlig weltfremdes wie eine Glocke oder so) mit einem auslösenden Reiz (das kann alles sein, was bestimmte Reaktionen nach sich zieht wie Futter, aber auch Gefahrensituationen usw.) verknüpft. Der Organismus lernt, beides miteinander zu verbinden oder gleichzusetzen, so dass  eine bestimmte Reaktion (Speichelfluss oder Flucht oder welches Verhalten ein bestimmter Reiz auch immer nach sich zieht) auch dann erfolgt, wenn der eigentliche auslösende Reiz gar nicht mehr da ist.
Es ergibt ein reflexartiges Verhalten.

Die Verknüpfung von neutralen Reizen mit auslösenden Reizen passiert immer und ständig. Sie ist die wichtigste Lernform, ebenso einfach wie mächtig, und soll den Organismus vor Schaden bewahren und Gutes tun - auf die einfache (Lebens-)Formel gebracht: suche, was dir gut tut, meide, was dir Angst oder Schmerzen bereitet.
Auslösende Reize wie Angst, Verletzung oder Gefahr verbinden sich ständig mit neutralen Reizen. Es macht nämlich durchaus Sinn sich zu merken, wo es zu gefährlichen Situationen kommt, wer oder was dabei war, wie die Tageszeit war usw. usf. Wir alle versuchen ständig Muster und Zusammenhänge zu finden und scannen dazu sehr aufmerksam unsere Umwelt. Das passiert in jedem und leider können wir in die Wahrnehmungswelt anderer schwer rein schauen. Ein Beispiel von Uli:
Ein Hund, der Angst vorm Tierarzt hat, wird sehr viel Gehirnschmalz dafür einsetzen zu erkennen, wann es wieder soweit ist. Schließlich heißt die Weltenformel: suche Gutes, meide Schlechtes. Er wird den Tierarzt also zunächst mit der Praxis verknüpfen. Dann mit dem Haus. Dann mit der Straße. Dann mit dem Auto. Dann mit einem bestimmten Verhalten seines Besitzers. Sehr schlau. Der neutrale Reiz Autofahren hat sich nun mit dem auslösenden Reiz Tierarzt verknüpft. Als Reaktion entsteht Fluchtverhalten, Angst, Meideverhalten. Wie kann man diesen "Rattenschwanz" an Verknüpfungen wieder aufbrechen? Das ist auch dann zu bedenken, wenn man ein Tier aufnimmt, dessen Vorgeschichte man nicht kennt. Wenn es Angst vor einem bestimmten Gegenstand oder in einer bestimmten Situation zeigt, muss die Ursache dafür nicht direkt im Zusammenhang mit dem Gegenstand liegen (es muss schlechte Erfahrungen mit Autos gemacht haben). Nein - die Kausalkette kann viel länger und vertrackter sein.

Bei der operanten Konditionierung kann der Organismus in seine Umwelt aktiv eingreifen. "Operant" heißt wörtlich, "die Umwelt beeinflussend" oder "in ihr wirksam werdend". Hierbei werden bestimmte Erfahrungen gemacht, die als gut oder schlecht wahrgenommen werden und die dementsprechend die Häufigkeit gezeigter Verhaltensweisen verstärken oder abschwächen. Ein Beispiel von dieser Seite:
Ein Schüler kommt wiederholt verspätet in den Schulunterricht. Da die Mitschüler bewundernd lachen und die Lehrer nichts gegen den Regelverstoß unternehmen, empfindet der Schüler die Konsequenz für sein Verhalten als positiv.
Durch diesen positiven Verstärker wird der Schüler voraussichtlich auch in Zukunft zu spät kommen, um wieder in den Genuss des Verstärkers zu kommen.
Bei der operanten Konditionierung werden vier Konsequenztypen unterschieden, bei denen die wirkungsvollste die positive Verstärkung ist. Bei allen anderen (positive Strafe, negative Strafe), die mit einer Abschwächung der gezeigten Verhaltensweisen arbeiten (Strafen, Bestrafen) können unkalkulierbare Nebenwirkungen entstehen. Aus diesem Grund lehnt die Hundetrainerin die Arbeit mit diesen Konsequenztypen ab (wie es zum Beispiel andere *bekannte-hüstel* Hundetrainer durchaus gern machen.)

Ein Grund, weshalb die Arbeit mit Strafen nicht sinnvoll ist, erklärt das Konzept der Hinterhirnis und Vorderhirnis (tolle Begriffe, die wir übrigens nun fortan auf alles und jeden anwenden :). Wer Angst hat, befindet sich in einem emotionalen Zustand, in dem er nicht mehr überlegt denken kann. Räumlich gesehen befindet er sich in hinteren Gehirnbereichen. Ein Hinterhirni. Wird dieser Zustand mit etwas weiterem Negativen verknüpft - denn die klassische Konditionierung arbeitet immer mit!- wie zum Beispiel einem strafenden Halter, ist das Konfliktpotenzial vorprogrammiert.
Damit man mit positiver Verstärkung arbeiten kann, muss man den Hinterhirni aber zunächst ins Vorderhirni (Denken) bringen.
Und hier wurde es spannend (und neun Hundehalter und ein Rattenhalter beugten sich lauschend vor).

Kennt das Tier einen Clicker, kann man es damit "zurückholen". Erstaunlicherweise riet Uli, eine Ratte (mein interner Übersetzer funktionierte hervorragend. Uli sprach natürlich von einem Hund ;) von einem unerwünschten Verhalten abzuhalten, indem man "einfach reinklickt". Normalerweise soll der Clicker erwünschtes Verhalten belohnen und damit verstärken, d.h. es soll öfter gezeigt werden. Wenn man jetzt bei unerwünschtem Verhalten "reinklickt", würde es ja das Verhalten verstärken. So dachten jedenfalls wir Zuhörer.
Der Punkt ist, dass man auch mal klickern kann, um die Aufmerksamkeit zu bekommen. "Wie? Was habe ich getan? Warum wurde geklickt?". Irgendwann wird das Tier in dieser Situation den Klick erwarten und das eigentliche Vorhaben (das unerwünschte Verhalten) unterbrechen. Dann hat man seinen Vorderhirni und kann in diesem Zustand weiterarbeiten.
Als Beispiel: ein Hund soll nicht einfach etwas fressen, was draußen auf dem Boden liegt. Wird kurz vorm Fressen geklickt, erwartet der Hund beim nächsten Mal diesen Klick und wird auf dem Weg zum auf dem Boden liegenden Essen zum Halter schauen. Perfekt. Hier kann man weitermachen.

Soweit erst mal.

Das ganze, obwohl evolutionär genial einfach gestrickt, ist doch eine sehr komplexe Angelegenheit. Ich selbst kann mich nur mühsam an die Begriffe gewöhnen. Wichtig ist, dass diese Konzepte auch dann hilfreich sind, wenn man überhaupt nicht vorhat, seinen Tieren über Clickertraining eine Beschäftigungsmöglichkeit zu bieten.
Lernen am Erfolg und daraus resultierender verstärkte Einsatz -also positive Verstärkung- kann man seinen Tieren auch über die "normale" Futterbeschäftigung bieten. Erfolgserlebnisse im Leben sind schließlich ganz ganz wichtige Antriebe :)

Donnerstag, 5. Juli 2012

Ohrenwackeln bei Böckchen

Integration zweier Pflegetiere (Dio[genes] und Spike)
Wären im Rattenforum nicht schon mal mindestens 2 Fälle von Ohrenwackeln bei Böcken beschrieben worden, hätte ich heute vermutlich meinen Augen nicht getraut und mich nur für urlaubsreif erklärt.
Ich versuche zur Zeit zwei Einzelböcke zu integrieren, die sich derzeit bei mir zur Vermittlung befinden. Der große Dio (ca. 6-7 Monate alt) und der kleine Spike (4-5 Monate alt). Dio ist im Prinzip kein Rüpel aber er ist eben der größere und stärkere von beiden und setzte das auch durch. Heute verhielt er sich allerdings sehr ruhig und irgendwie ein wenig...erstaunt. Er borstelte nicht und hielt sich eher flach am Boden. Irgendwann kam Bewegung in die zwei und Spike, der vorher eigentlich Auswege aus dem Integrationsgebiet suchte, versuchte nun mehrer Aufritte. Dios verhielt sich dann tatsächlich wie ein Mädchen und zeigte das für diese so typische Ohrenwackeln. Total schräg.
Ich habe das Treffen dann beendet, weil beide anschließend ziemlich hektisch hin und her liefen und Dio wie gewohnt Spike ziemlich hart anging.

Faszinierend...

Montag, 2. Juli 2012

Futterturm

Hier noch schnell eine Foto-Story (die ich erst auf der Rattenkultur-Seite bei Facebook gepostet habe, dann hier und erst als allerletztes kommt die seriöse Bastelei für die Homepage. Das muss unbedingt wieder besser werden. Ich sollte meine "draußen-Hobbies" wieder abschaffen.....).


Es gibt doch da für Hunde so "Spieltürme"
Den habe ich mal nachgebaut mit einer Chips-Dose.


Papier ist immer toll und an solchen Enden muss Jupp sofort herumzotteln.

Und das ist ein langer Papierstreifen....

...der sich dann auch noch verkantet.

Yay, geschafft!
(Rechts ein Drops im freien Fall!)

Das doofe Papier ist bezwungen.

Auf zu neuen Abenteuern.
(Rechts ein sich langweilender Drops).

Ok, auch wenn der Zusammenhang noch unklar ist und Jupp hier den Drop verpasst, kommt der Turm allgemein doch prima an :D

Freitag, 15. Juni 2012

Allein unter Hundehaltern - Rat It Right!

Nein, es folgt jetzt keine epische Auslassung über Rattenhalter, die ihre Ratten an den Nagel hängen und fortan als Hundehalter unterwegs sind....obwohl....moment...nur ganz kurz: Ratten und Hunde passen garnicht zusammen. Hunde, die in ihrem "Besitzer" das Größte sehen, und Halter, die diese Nibelungentreue auch noch toll finden, sind mir suspekt. Da gleichen Ratten doch eher Katzen - "ich sehe, du bist zurückgekehrt - wo bleibt das Essen?" Haha. Von Rattenhaltung zur Katzenhaltung wäre also logischer :) Wenn man Querköpfe und Persönlichkeiten mag, denen man sich immer wieder beweisen muss :D
Ok, ich fasele schon wieder.

Also.

Da ich mich ja für das ganze Clickergedöns aka positive Verstärkung interessiere und das bei Nagern aber jetzt nicht so der Straßenfeger ist, habe ich mich kurzerhand bei einem Vortrag von Hundetrainern angemeldet, bei dem es um das ganze Basis-Know-How der Konditionierung geht. Wird bestimmt lustig, mal ein paar Praktiker zu hören und nicht nur Bücher darüber zu lesen. Ich habe extra vorher per Mail gefragt, ob es auch für Rattenhalter spannend ist. Isses!
Ich werde dann mal von erzählen :) Hier noch der Link: http://www.dogitright.de/s/seminare/vortraege

Ich bin übrigens durch eine liebe Hundehalterin auf diese Truppe gekommen. Ich bin ja garnicht so :)

Sonntag, 20. Mai 2012

Vorführeffekt

Das erste Mal, seit ich mich im Rattenforum auf der "Probekuscheln"-Liste eingetragen habe, besuchten mich zwei Neurattenhalter. Da ich mich mit meinen vier Neuzugängen noch nicht intensiv in Sachen Zähmung beschäftigte habe sondern mit Integration, hatte ich bedenken, dass sie womöglich nicht viel zu sehen bekämen. Weit gefehlt. Es wurde zwar wie erwartet keine Kuschelstunde, aber die in den letzten Zügen der Integration und noch mitten im Rudelbildungsprozess befindlichen haben eine breite Palette rattigen Sozialverhaltens gezeigt. So konnten die zwei, die erst seit wenigen Tagen Rattenhalter sind, folgendes bestaunen:

- Drohhaltung mit Sidekicks (Joey gegen Tommy)
- einen Rattenkampf (Joey im Kampf mit Tommy inkl. viel Geschrei)
- einen borstelnden Joey
- einen Konflikt beendenden Juri
- Defensivhaltung bzw. einen Defensivbiss Joey Richtung Juri
- Ratten beim Futter-Beschäftigungsspiel

Ständig passierte irgendwas und ich konnte erklären: "hier sieht man", "das bedeutet" usw. Fand ich toll. Manche Halter sehen sowas jahrelang nicht (bis zur ersten Inti ;) und die zwei waren auch sichtlich beeindruckt. Vor allem schien sich ihnen besser als durch jede mündliche Erläuterung gezeigt zu haben, wie wichtig Rudelhaltung für diese Tiere ist. (Sie haben nur zwei Tiere aufgenommen, aber schnell gelesen, dass mindestens 3 besser sind.)
Eigentlich sind solche Probeschnupper-Geschichten echt ne tolle Einrichtung. Das hätte ich zu meiner Anfangszeit mal machen sollen. Ich überlege, ob ich mich nicht in anderen Foren anmelde und Leute mit anderen Tierarten besuche *hihi*.

Chefsache

Für die Vierergruppe war die Integration vielleicht ebenso wichtig, wie für Jupp und Juri. Joey verkloppt scheinbar aus heiterem Himmel mal gern seine Brüder (so sie tatsächlich seine Brüder sind). Jedes Mal wenn das passiert, kommt Juri angerannt und drängt Joey weg, der Angst vor Juri hat. Auch sonst bedrängt Juri Joey recht oft, d.h., er (ver)jagt ihn. Ich weiß nicht, wohin sich das alles entwickelt, aber defacto entschärft Juri mit seinem Verhalten Konflikte, die tatsächlich augenscheinlich zwischen den Vieren nun seltener sind, als vor der Integration. Da rappelte es öfter im Käfig.
Insgesamt bestätigt das meine Meinung pro-altersstrukturierter Rudel.

Wenn ich Juri so beobachte, habe ich den Eindruck, dass ihn die Chefrolle eigentlich nicht soo besonders gut gefällt.Als Kiddi war er immer der verkasperte von beiden und im Gegensatz zu Jupp hat er bei der Inti mit Schlunzke und Krausi nie große Ziele gehabt.

Samstag, 19. Mai 2012

Meine 4 Punkrocker :)

Tommy

Richie

Joey

DeeDee
Mit zwei Schlagzeugern und ohne Gitarre stimmt die Besetzung natürlich hinten und vorne nicht, aber durch schon mal vergebene Namen musste ich etwas freier wählen :)

Ich erwische sie jeden morgen zu sechst eingequetscht in der Villa Lampe :) Oben rechts ist Jupp.

Freitag, 18. Mai 2012

Seit 2 Tagen...

...sind meine 6 Jungs nun zusammen. Es ist soo toll! Die Inti war traumhaft und es macht soo viel Spaß im Wohnzimmer zu sitzen und alle kaspern um einen herum. Bin so glucklich! :)

Sonntag, 13. Mai 2012

Auf zu neuen Abenteuern!

Was bisher geschah:

Krausi und Schlunzke sind leider über die Regenbogenbrücke gegangen. Krausi stand schon unter mehrmonatiger Behandlung wegen eines nicht in den Griff zu bekommenden Atemwegsinfektes. Schlunzke entwickelte einen üblen Tumor im Bauchraum, der nicht zu operieren war.
Damit waren Jupp und Juri allein, was sich extrem schlecht auswirkte. Sie waren absolut lustlos und verließen ihren abendlichen Auslauf schon nach einer halben Stunde um im Käfig zu schlafen.

Zu dem Zeitpunkt sah es auch irgendwie in der Vermittlung schlecht aus...was sich natürlich ruckefix änderte, wobei meine Suchkriterien es nicht einfacher machten: es sollten 3 Tiere sein (1 oder 2 Tiere waren ein völliges Ausschlusskriterium) und sie sollte jünger als Jupp und Juri sein. So. Nach Warten, Schauen und Rücksprache mit meiner Vermittlerin zogen 4 Youngster ein, die als "Fundtiere" abgegeben wurden und nach Gewicht und Körperbau zu urteilen etwa 4 bis 5 Monate alt waren. Ein totaler Glücksfall, zumal die Integration - sie läuft aktuell noch - traumhaft läuft (erstes Treffen 30 Minuten und nach 4 Tagen schon gemeinsamer Auslauf im Wohnzimmer..alles klar? *yeah!* :)

Soweit zum "was bisher geschah". Nun geht es zu neuen Ufern und Abenteuern, weil ich aktuell ein Thema in Angriff nehme, was mich bisher tatsächlich kaum interessiert hat. Ernährung. 
Meine Rudel bekommen "Alleinfuttermittel" und Frischfutter und gut is. Ich fütterte etwa 3 Jahre auch Pelletfutter (SSSR), was alle wahnsinnig gern frassen. Ausgerechnet mein Verhaltensstudium und alle Fragen des  "Enrichments" führten dazu, dass ich wieder zu Rattima wechselte. Enrichment bedeutet "Bereicherung". Es umfasst die Umwelt (Käfig- und Auslaufausstattung), das Verhalten (Beschäftigung durch Spielzeug oder Nahrungssuche) und ... die Sinne: also auch Fühlen und Schmecken. Unabhängig von abwechslungsreichem Frischfutter sollten meine Jungs also auch unterschiedliche Körner und Korngrößen händeln, aufbeißen, schälen, riechen und schmecken.
Um das ganze noch auf die Spitze zu treiben, habe ich mir gedacht, dass Rattima auf Dauer ja auch eigentlich immer nur das gleich bietet - und was kann man seinen Tieren eigentlich noch alles anbieten? Und überhaupt.. Ernährung... da spukt noch etwas in meinem Kopf rum:

Ein Futter soll "ausgewogen" sein. Was heisst das? Es soll alle Nährstoffe enthalten. Nun wissen wir, dass sich die Nährstoffbedarfe ändern. Die Alleinfuttermittel sind aber alle gleich. Und selektieren können die Tiere auch nicht, wenn das Futter erst dann erneuert wird, wenn alles aufgefressen wurde. Eigentlich fördert dies eben gerade keine ausgewogene Ernährung. Grundsätzlich ist selektieren gut. Von Menschenkindern wissen wir, dass sie - wenn sie alles, wirklich alles angeboten bekommen - nach anfänglichen Pommes- und Schokoparties ihre Ernährung regulieren und zwar in Richtung ausgewogen (und gesund). Und so gehe ich davon aus, dass eine "ausgewogene" reichhaltig Nahrungspallette und ein ausgewogenes reichhaltiges Leben auch bei Ratten zur gesunder "Futterselektion" führt. Problem: auffuttern bis zum letzten Krümel kann es dann nicht geben, weil sie dann wieder nicht nach ihrem speziellen Nährstoffbedarf selektieren können.Übrigens kann Nahrung auch heilen. Denken wir an Kräuter oder Wurzeln. Und viele Tiere (uns eingeschlossen) futtern dann tatsächlich entsprechende Pflänzchen...wenn sie denn zur Verfügung stehen..

Ok, das umreisst zumindest grob meine Gedanken. Problem: ich habe von Nahrungsmitteln null Ahnung. Zweites Problem: so richtig interessiert mich das ganze chemische Zeugs nicht. Aber: ich stelle selbst gerade meine Ernährung um und finde neue Lebensmittel spannend und ich will meine fürchterlichen botanischen Kenntnisse verbessern. Da lässt sich also doch vielleicht etwas verbinden.

Und zwei Dinge sind klar: Eigenmischungen sind sehr teuer (weil Bio und weil sie eben nicht alles auffressen müssen, bevor sie neues bekommen - also viel weggeschmissen wird) und der Zeit-/Lernaufwand ist enorm.

Aktuell sind wir dabei, alles mögliche kennen zu lernen und es wird noch sehr sehr lange dauern - falls überhaupt(!) - bis ich Eigenmischer werde. Bis dahin bekomme sie ihr Rattima ad libitum und den neuen Kram als Ergänzung.

Trockenkram
Ich bin in den Bio-Supermarkt (klar, für meine Jungs nur Bio) und habe zig Päckchen gekauft. 4-Flocken-Mischung (ok. kommt mir noch bekannt vor), Amaranth (hä?), Goldhirse (können das Menschen auch essen?), Sesam ungeschält (wie ist da jetzt genau der Unterschied), Reis (fressen das Ratten auch ungekocht?) und pipapo gekauft. Ich und meine Jungs werden uns da erstmal durchfuttern, was unseren Ernährungshorizont - vor allem meinen - extrem erweitert.
Goldhirse ist der absolute Topp-Seller. Während Amaranth total ignoriert wird. (Mal sehen, was ich daraus kochen kann).

Feuchtfutter
Neben Obst und Gemüse will ich ihnen mehr Kräuter und Grünkram (Wurzeln, Gräser, wasweisich) anbieten. Hierbei muss ich lernen, was sie essen dürfen, wie es aussieht und wo ich es finde. Einiges will ich selbst ziehen, für anderes unternehme ich Feldzüge durch die Stadt. Ich habe nämlich keinen Garten, und da muss man sich etwas einfallen lassen. Dabei helfen mir baumkunde.demundraub.org und meine Geocaching-Kenntnisse, denn: ein Geocacher kennt Orte, von denen du keine Ahnung hast (leg dich also  nie mit einem Geocacher an^^). Zumindest für Apfelbaumzweige habe ich durch das Cachen eine tolle "Location" gefunden.