Freitag, 27. August 2010

Apokalypse

Wenn das Leid, welches wir Tieren in Schlachthöfen und Laboren zufügen - diese kurze Existenz, einzig allein um Angst, Schmerzen und Qualen zu erfahren - einmal auf uns zurückfallen würde, wäre die Hölle ein Sehnsuchtsort.



Dresdner Morgenpost, Freitag, 27. August 2010

Sonntag, 15. August 2010

Integration (19/20/21/22), Tierarzt, Gewichtsverlust

Über Integrationstag 19 (Donnerstagt) hüllen wir das Mäntelchen des Schweigens. 20min Wohnzimmer - unmöglich.
Tag 20: 3 Stunden Bad - alle genervt
Tag 21: 1 Stunde Bad, neue Strategie (massive Einmischung), alle sichtlich entspannt, auch nach Beendigung der Treffen
Tag 22: das gleiche

Ich musste mit Charly am Samstag zum Tierarzt wegen schlechter Atmung (nicht hörbar aber sichtbar). Er hat Terra und Pred bekommen - Montag geht es wieder hin.

Alarmierend ist der Gewichtsverlust der beiden AB-Patienten Hobo und Charly. Möglicherweise liegt es am Medikament - beide Einbrüche erfolgen soweit ich das rekonstruieren kann (Charly wog am 13. noch 605) erst nach der Gabe. Ich werde mit der schonenden Intimethode weitermachen und täglich das Gewicht kontrollieren.

Dienstag, 10. August 2010

No. 5

Hobos Pasteurellen melden sich wieder verstärkt zu Wort. Er hat heute etwas Pred und sein 5. AB bekommen.
Baytril
Terramycin
Cefalexin
Amoxiclav
Trimethoprim/Sulfadiazin

...armer Bub. Nur nich' häng'n lass'n, Bärchen!

Freitag, 6. August 2010

Integration (18)

soeinKACKSCHEIß! Nach 20 Minuten abgebrochen. Hobo war völlig verrückt. Sogar Harvey hat angefangen schnaubend -  in Worten - schaubend zu borsteln. Vermaledeiter 3. Tag. Morgen ist off-day.

(Und Humboldt hat die ganze Zeit mit seinem Snack-Ball gespielt... so ebbes liabs.)

Donnerstag, 5. August 2010

Integration (17)

Im Prinzip lief es heute im Wohnzimmer wie gestern: Hobo hat ab und zu geschoben und gedrängelt, es gab aber keine Hetzjagten. Nach einer Stunde kam es aber zu einem Kampf zwischen Hobo und Charly, nachdem Charly sich hingelegt hatte, Hobo hinzukam und vermutlich Zwangsputz im Sinn hatte. Ich musste dazwischen gehen und es hat etwas gedauert, bis sich alle in ihren Ecken etwas beruhigt haben. Jedes bepelzte Lebewesen hasst es, aber ich musste erstmal alle gegen den Strich strubbeln und auf Bisswunden untersuchen. Da ich keine fand, habe ich den Auslauf trotz der miesen Stimmung bei allen Beteiligten (einschließlich mir) fortgesetzt. Nach einer weiteren Stunde habe ich den Auslauf dann beendet.

Danach waren alle ziemlich geschafft. Die Küchenjungs haben sich in ihrem Käfig erstmal hingelegt, obwohl sie genau wissen, dass es um die Zeit Frischfutter gibt und sie dann normalerweise extrem mobil sind.
Kein Wunder. Die Jungs müssen über die ganze Zeit extrem aufmerksam sein (wo befindet sich gerade wer) und haben aufgrund der fehlenden Einrichtung auch keine Beschäfigungsmöglichkeiten, die Ablenkung bieten könnte. Da muss ich morgen etwas ändern. Ich werde eine Buddelkisten und etwas Kleinkram reinstellen Auf Häuschen werde ich aber noch verzichten.

Harvey hat heute extrem gepuschelt. Wenn es ihm nicht so ernst wäre, könnte man schmunzeln. Aufgrund seiner Körperfülle macht er dem Ausdruck "Klobürste" wirklich alle Ehre. Vermutlich fühlt er sich nun in der Pflicht, gewisse Dinge zu klären. Richtig durchsetzen wollte oder konnte er sich aber nicht. Er hielt sich dann im weitere Verlauf zurück.



Hobo in seiner typischen Haltung. Hüpfend bedrängelt er Charly, Freddie schaut alarmiert zu.



Ich habe mich schon an kleinen Ablenkungsmanövern versucht. Von links nach rechts: Humboldt, Hobo, Charly, Freddie, Harvey.



Freddie und Charly versuchen sich auf dem Sofa etwas zu entspannen. Freddie bleibt in Alarmbereitschaft und scannt die Umgebung.



Und wieder ein Gähnbild erwischt. Ich werde langsam Profi darin (habe am Vortag erst einen gähnenden Präriehund aufgenommen :).

Integration (15/16)

Montag gab es noch eine lange Integration im Bad. Dienstag habe ich ausfallen lassen. Ich habe stattdessen die Küchenjungs zum 4. oder 5. Mal im Wohzimmer laufen lassen, damit sie den Raum kennen und beim ersten gemeinsamen Auslauf nicht aufgrund von Gebietsunkenntnis in die Defensive geraten, weil sie sich erst orientieren müssen. Interessanterweise hat das nicht dazu geführt, dass die Dreierbande im Nachhinein gestresst am rumschnüffeln ist und sich möglicherweise noch gegenseitig in die Haare bekommt.

Wie geplant gab es dann heute den ersten Auslauf aller im Wohnzimmer - dem regulären Auslauf der "Alt"jungs. Der Auslauf auf neutralem Boden ist immer fürchterlich aufwändig und zeitfressend. Alles aufbauen, Jungs einpacken, laufen lassen und der ganze Kladderadatsch retour. Ich hasse es. Der Schritt ins Wohnzimmer wird deshalb von mir immer heiss ersehnt. Bei den einen muss ich nur die Tür aufmachen, die anderen sind schnell rübergetragen. Keine Auf- und Umbauten mehr - herrlich.

Zuvor habe ich allerdings sämtliche Rattendinge entfernt: Spielteppich, Sputnik, großes Holzhaus, kleines Holzhaus, Playmobil-Bauernhaus, Super Pet Pop-Up-Burg und diverser Kleinkram. Selbst die Toilette kam raus. Noch schnell den Boden gewischt und das Werk betrachtet: so sähe also mein Wohnzimmer ohne Rattenhaltung aus - fürchterlich.

Ich habe die Jungs allerdings erstmal wieder im Bad laufen lassen. Das wollte ich eigentlich wieder rund 1,5 Stunden machen. Zu meiner Überraschung war Hobo heute aber die Lässigkeit in Person. Kein Puscheln, er hat geschoben und gedrängelt und sich dann aber schnell anderen Dingen zugewandt. Charly hat das auch bemerkt und wurde etwas forscher - hat ihm sogar mit den Pfoten am Fell gezogen. Es folgte etwas verstärktes Schieben und Drängeln und die Sache war wieder gegessen. Hobo hat sich einfach nicht provozieren lassen. Ich war begeistert - und schnell gelangweilt. Die Jungs scheinbar auch. Die Zeit zog sich wie Kaugummi. Nach 45 Minuten habe ich die zwei Gruppen in zwei Boxen ins Wohnzimmer gebracht, Deckel auf und.....nichts. Die Jungs setzten das Verhalten fort, was sie schon im Bad zeigten. Keine Hetzjagden, keine Kampfknäul. Nur Humboldt puschelte erstmalig leicht. Damit konnte er aber auch niemanden beeindrucken und er hat es dann auch sein lassen.

Die Küchenjungs entspannten sich und trotteten durch das (nun völlig reizlose) Zimmer, die anderen drei lagen meist nur irgendwo in der Gegend herum. Nur unterbrochen von Essen, Trinken....und ab und zu Schieben und Drängeln. Nach 45 Minuten - Hobo zeigte an, dass er nun wirklich wieder in seine Burg will und bitteschön endlich flux mal Abendessen - habe ich alle wieder in ihre Betten verteilt.

Klasse. Das lief weit besser als erwartet. Jetzt bin ich wirklich gespannt auf morgen :)

Sonntag, 1. August 2010

Integration (12/13/14)

Aus beruflichen Gründen war es diesmal nur eine kurze Integrationswoche. Die Jungs wissen sich langsam einzuschätzen und sie lassen es bei Gerangel bewenden - bzw. Hobo lässt es bei Gerangel bewenden. Humboldt, Harvey und Freddie versuchen dem auszuweichen. Ich setze mich mittlerweile dazu und biete auch Essen und Trinken an. Dies wird alles ohne verschärfte Aggression untereinander gut angenommen.
Ich werde die Treffen jetzt noch 2 Tage im Bad durchführen. Für Mittwoch plane ich dann erstmalig den gemeinsamen Auslauf im Wohnzimmer.