Donnerstag, 23. Juni 2011

Am Ende des Tunnels

Am 08.06. musste ich Freddie einschläfern lassen. Er bekam Schnappatmung, wenn er etwas herumlief oder sich anderweitig anstrengte. Mit dem Hineinsetzen in die Transportbox setzte wieder Schnappatmung ein und hörte nicht auf, bis er einschlief :( Dabei war er schon so aufgeregt, dass die Tierärztin noch nachspritzen musste. Es hat diesmal sehr lang gedauert..

Wie bereits vorher abgesprochen, habe ich ihn am nächsten Tag in die Landesuntersuchungsanstalt zur Obduktion gebracht. Dem Tierarzt ergeklärt worum es ging...und abgewartet.
Ende letzter Woche kamen erste Ergebnisse, die mir die Tierärztin am Telefon erläuterte: eine hochgradige Lungenentzündung - keine Bakterien gefunden, AB müsste also die Wirkung getan haben. Also keine multiresistenen Keime.
So.
Lungenentzündung.
Was wie wo? Die Ärztin sagte vorweg, dass das Ergebnis etwas unbefriedigend wäre und geriet ins erzählen, dass man gerade bei Ratten frühzeitig behandeln müsse, wenn Atemwegsprobleme auftauchen, wobei ich ja immer früh kommen würde...sie geriet etwas ins Schleudern. Dazu muss ich von einer Situation erzählen, die ich hier eigentlich schon immer aufschreiben wollte: ich bin mit Freddie früher mal wegen "ich bin mit seiner Gesamtsituation unzufrieden" (irgendwie verändertes Verhalten aber insgesamt diffust Symptome) zu ihr wegen Rundumcheck. Sie konnten nichts feststellen (abhorchen uä) und sie erzählte mir von begrenzten diagnostischen Möglichkeiten und bla - und schließlich der Klopper: "sie kommen aber auch immer bei allem gleich her". Ich hab sie verblüfft angesehen und angestrengt überlegt, ob es wohl eine Krankheit gibt, bei der Tierhalter zwanghaft aus sozialen Kontaktgründen oder so zum Tierarzt gehen, ohne dass das Tier wirklich krank ist. Ich habe dann entschieden, dass sie das damit nicht ausdrücken wollte sondern nur auf die unterschiedlichen Sensbilitäten der Halter gegenüber den Tieren hinweisen.

Wir haben Freddie eigentlich eine medikamentöse Rundumversorgung gegeben. Dass die Lungenentzündung nicht in den Griff zu bekommen war, hinterließ bei der Ärztin wie bei mir einen bitteren Geschmack. An welcher Stelle hatten wir etwas falsch gemacht? Ohne das auszusprechen wollten wir erstmal auf weitere Ergebnisse warten.

Die kamen dann gestern. Diagnose: Lungentumor.
Erleichterung. Die Ärzte hatten nicht falsch oder ungenügend behandelt, ich brachte ihn nicht zu spät zum Arzt und: Es sind offenbar keine schwierigen Keime im Rudel!


Die vier Übriggebliebenen wohnen mitlerweile zusammen im ganzen Dom. Ohne Freddie war der weitere Integrationsverlauf relativ unproblematisch.
Bei uns kehrt nun ein geregelter Tagesablauf und Ruhe ein. Ich glaube, es ist wieder Licht zu sehen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen